Sound of Silence

Heiße Tipps“ für Urlauber: Der Winter an der niedersächsischen Nordsee im Altkreis Norden bietet zahlreiche Naturerlebnisse für Entdecker.

Bei tief stehender Sonne das Wattenmeer und den „Sound of Silence“ erforschen. Die Entstehung einer neuen Salzwiese miterleben und den heimlichen Star unter den Zugvogelarten kennenlernen. Oder erfahren, wie verwaiste Kegelrobben-Heuler aufgepäppelt werden. An der niedersächsischen Nordseeküste gibt es im Winter viel zu entdecken für Urlauber, die den Nationalpark Wattenmeer und seine einzigartige Natur erkunden möchten. Doch egal, ob man draußen oder drinnen unterwegs war: Nach einem Tag an der Küste gehört die „Teetied“ auf ostfriesische Art einfach dazu.

 

Lauschen in Watt und Salzwiesen

Das Wattenmeer ist als Feuchtbiotop einzigartig in der Welt. An ruhigen Wintertagen lässt sich die weite Landschaft besonders intensiv genießen, und die tief stehende Sonne sorgt für eine besondere, fast mystische Atmosphäre. Überall entlang der niedersächsischen Nordseeküste lässt sich das Watt auch im Winter bei einer Führung gefahrlos erkunden, Familienwattwanderungen gibt es schon für Kinder ab vier Jahren.

Sonnenuntergang an der Nordsee (Foto: © Beate Ulich)

Die Salzwiesen sind ein bevorzugter Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, auch in der kalten Jahreszeit – oder gerade dann: Für den heimlichen Star unter den Zugvögeln, den Strandpieper, ist das Niedersächsische Wattenmeer das wichtigste Überwinterungsgebiet. Bis zu 15.000 Exemplare des etwa bachstelzengroßen Vogels dürften sich im Winter in den naturbelassenen Salzwiesen und an der Wattkante tummeln. Ihr„piiest, piiest“ fällt allerdings nur dem geübten Ohr auf.

 

Das Wattenmeer von Drinnen

Das Wattenmeer ist der Lebensraum von Seehunden und den als stark gefährdet geltenden Kegelrobben. Anders als Seehunde bringen Kegelrobben ihre Jungen zwischen Ende November und Januar zur Welt. Wenn Robbenbabys verwaisen, werden sie in der Seehundstation in Norddeich aufgepäppelt. Besucher können den „Heulern“ dort beim Tauchen und Spielen zusehen und bei der Fütterung dabei sein. Die Seehundstation ist ganzjährig täglich geöffnet, Fütterungszeiten sind um 11 und 15 Uhr.

Nach einem erlebnisreichen Tag an der Nordsee kommen Gäste und Einheimische bei der Teetied zusammen. Die ostfriesische Art, den Tee mit leise knisterndem Kluntje und Sahne, dem „Wulkje“, zu genießen, hat Tradition und wurde sogar als immaterielles Kulturerbe in die UNESCO-Liste für Deutschland aufgenommen. In der Bäckerei Poppinga in Greetsiel gibt’s in der Teestube von Donnerstag bis Sonntag Krintstuut zum Tee, ein ostfriesisches Rosinenbrot, das hier seit 37 Jahren nach einem Geheimrezept gebacken wird. Wer mag, bestellt sich einen Eierpunsch oder Sanddornsaft aus heimischen Beeren dazu, an kalten Tagen geben die Einheimischen gern einen Schluck Alkohol hinein. Mehr über die hiesige und internationale Teekultur erfährt man im Ostfriesischen Teemuseum.

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