Säbelschnäbler werden vor Füchsen geschützt

Im Zuge einer Artenschutzmaßnahme im Naturschutzgebiet Leyhörn soll ein Schutzzaun Säbelschnäblerbruten vor dem Fuchs schützen.

Greetsiel/Wiegboldsbur/Aurich. – Die Brutinseln im Naturschutzgebiet Leyhörn westlich von Greetsiel beherbergen seit der Durchführung von seitens des Landkreis Aurich beauftragten Pflegemaßnahmen im Jahr 2013 mit bis zu 200 Brutpaaren eine der größten Brutkolonien des Säbelschnäblers in Niedersachsen. Doch der Bruterfolg war zuletzt vollkommen ausgeblieben, weil unter anderem der Fuchs die Gelege ausräuberte.  Daher wurde von der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland jetzt ein mobiler Schutzzaun aufgestellt, um die Säbelschnäblerbruten vor Nesträubern zu schützen. Eingebettet sind diese Arbeiten in eine vom Land Niedersachsen finanzierte Kooperation zur Unterstützung der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Betreuung von Schutzgebieten.

Im Zuge einer Artenschutzmaßnahme im Naturschutzgebiet Leyhörn soll ein Schutzzaun Säbelschnäblerbruten vor dem Fuchs schützen. (Foto: Kathy Büscher, NABU-Fotoclub)

Die Säbelschnäblervorkommen rund um die Leybucht befinden sich seit langem unter intensiver Beobachtung. Denn schon mit den Planungen für die Küstenschutzmaßnahmen im Bereich der Leybucht in den 1980er Jahren wurden Befürchtungen laut, der damals große Bestand mit zeitweise über 1500 Brutpaaren könnte darunter leiden. Wie befürchtet, sank der Bestand als Folge verschiedener Ursachen dramatisch und erreichte 2009 mit nur noch 72 Brutpaaren einen Tiefpunkt. Die Beseitigung hochwüchsigen Aufwuchses im Bereich der Brutinseln im Leyhörn brachte eine deutliche Verbesserung der Brutbestandszahlen, nicht aber des Bruterfolgs. Vor allem Verluste von Gelegen und Jungvögeln durch Raubsäuger führen seit Jahren dazu, dass kein den Bestand erhaltender Bruterfolg erreicht wurde. Nachdem 2016 alle Gelege von Beutegreifern ausgeraubt wurden, wurde in Abstimmung mit dem Landkreis Aurich und der Nationalparkverwaltung der Beschluss gefasst, ab der Brutsaison 2017 Prädationsschutzzäune einzusetzen.

 

Alle arbeiteten beim Schutzzaun zusammen.

Insgesamt etwas mehr als 1 km vom Landkreis Aurich erworbener Schutzzaun wurde daher jetzt vor der Brutsaison unter Leitung von Martin Akkermann durch die Ökologische NABU-Station Ostfriesland installiert. „Möglich wurde die Aufstellung des Zauns nur, weil wir von den örtlichen Nationalpark-Rangern sowie den Mitarbeitern des NABU-Woldenhofs unterstützt wurden.“ betonte Martin Akkermann. Das Übersetzen zur Insel sei zudem vom NLWKN mit einem entsprechenden Boot unterstützt worden. Der mobile Zaun von der Bauart, wie er sonst in der Schafhaltung eingesetzt wird, werde nach der Brutsaison wieder entfernt, so Akkermann weiter.

Begleitet wird der Zauneinsatz durch ein Bruterfolgsmonitoring, das ebenfalls von Martin Akkermann durchgeführt wird. Dabei kann auf die in den Vorjahren im Auftrag der Nationalparkverwaltung durch den Biologen Dietrich Frank erhobenen Daten und gewonnenen Erfahrungen zurückgegriffen werden. „Wir hoffen, dass wir mit dem Einsatz der Schutzzäune jetzt eine Wende für die Säbelschnäbler erreichen können.“ hebt  Martin Akkermann hervor. Vergleichbare Zäune seien bereits in England, Holland und Dänemark erfolgreich für den Schutz von seltenen Arten vor Prädation eingesetzt worden.

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