Kommunalwahlen in Norden

Norder Ergebnisse der Kommunalwahlen am 11.09.2016: Stichwahl zwischen Feldmann und Schmelzle, Zugewinne für CDU und FDP im Stadtrat, AfD zieht in den Kreistag ein.

 

Ringen ums Rathaus noch unentschieden

Am 25.09.2016 kommt es in Norden zur Stichwahl ums Rathaus. Denn bei der Wahl des neuen Bürgermeisters, an der 58,23% der Wahlberechtigten teilgenommen hatten, konnte kein Kandidat die absolute Mehrheit erringen:

Heiko Schmelzle (CDU): 43,6 %
Julia Feldmann (SPD): 35,8 %
Cornelia Debus (FDP): 20,6 %

In den Ortsteilen Tidofeld, Süderneuland II und Westermarsch I lag die SPD-Kandidatin Feldmann zum Teil deutlich vor ihren Herausforderern. (Alle Zahlen und Einzelergebnisse: Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg, KDO)

 

Der Stadtrat wird bürgerlicher

Bei der Wahl des neuen Stadtrats konnten CDU (+12 %p) und FDP (+8%p) deutliche Gewinne einfahren. Verluste dagegen erlitten die Grünen (-6 %p), die bei den Wahlen vor fünf Jahren vom „Fukushima-Effekt“ profitiert hatten, und ZoB (-9 %p), das Bürgerbündnis, das die bisherige Bürgermeisterin Barbara Schlag stellte. Die SPD hält sich mit -1%p stabil.

Die Ergebnisse im Einzelnen (in Klammern die Werte von 2011) mitsamt der Verteilung der 34 Stadtratssitze:

SPD: 37,34 % (38,70 %) => 13 Sitze (13)
CDU: 29,90 % (17,83 %) => 10 Sitze (6)
GRÜNE: 8,99 % (15,16 %) => 3 Sitze (5)
ZoB: 12,41 % (21,24 %) => 4 Sitze (8)
FDP: 11,34 % (3,09 %) => 4 Sitze (1)

Der neue Rat der Stadt Norden: Zugewinne für CDU und FDP, Verluste für Grüne und ZoB. (Grafik: KDO)
Der neue Rat der Stadt Norden: Zugewinne für CDU und FDP, Verluste für Grüne und ZoB. (Grafik: KDO)

(Alle Zahlen und Einzelergebnisse: Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg, KDO)

 

SPD auch im Kreistag stabil, AfD zieht ein

Auch bei der Wahl eines neuen Kreistags erwies sich Norden einmal mehr als stabile SPD-Hochburg – trotz der hitzigen Diskussionen um das geplante Zentralkrankenhaus Georgsheil und den Standort Norden. Die Zugewinne bei CDU, FDP und AfD gingen auf Kosten von Freien Wählern und Grünen, die allerdings weiterhin drittstärkste Fraktion im Kreistag bleiben.

So hat Norden für den Kreistag gestimmt:

SPD: 36,51 % (39,48 %)
CDU: 26,49 % (21,88 %)
Grüne: 10,57 % (17,70 %)
FW: 4,39 % (12,51 %)
Linke: 2,94 % (4,07 %)
FDP: 9,61 % (3,87 %)
AfD: 7,21 % (0,00 %)
Sonstige: 2,22 % (0,44 %)

Überdurchschnittlich viele Wähler gaben der AfD ihre Stimme in der Norder Innenstadt, während die Rechtspopulisten in Leybuchtpolder, Ostermarsch und Lintel weniger Zuspruch fanden. (Alle Zahlen und Einzelergebnisse: Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg, KDO)

Damit liegen die Norder Wahlergebnisse – abgesehen von denen der hier besonders starken FDP – nah an der endgültigen Zusammensetzung des Kreistags:

SPD: 39,7 %
CDU: 24,9 %
Grüne: 8,5 %
AfD: 6,1 %
FW: 4,5 %
FDP: 3,7 %
Linke: 3,3 %
GFA: 2,1 %

(Zahlen: NDR)

 

Wahlzettel zu kompliziert?

Das Wahlrecht bei niedersächsischen Kommunalwahlen ist relativ kompliziert. Zum einen kommt das durch das Kumulieren und Panaschieren, zum anderen durch die größeren Erfolgsaussichten von kleinen Parteien und Einzelkandidaten. Entsprechend groß fielen die Stimmzettel für die Stadtrats- und Kreistagswahl aus. Allerdings haben sich die meisten Wähler dennoch gut zurechtgefunden: Lediglich 1 % der abgegebenen Wahlzettel war ungültig, während bei der Abstimmung mit einer Stimme für einen der drei Bürgermeister-Kandidaten 2,5 % ungültig wählten.

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