Heine auf ’Ney

Der Rolle des Altkreises Norden als Dreh-, Angel- und Mittelpunkt der Erde angemessen ist sein Rang in der Weltliteratur. NOR-A stellt einige Beispiele vor.

(Norderney) Zu den populärsten gehört Heinrich Heines Bericht von seiner im Jahr 1826 unternommenen Reise nach Norderney. „Die Eingeborenen“, schreibt Heine, „sind blutarm und leben vom Fischfang.“ Viele Insulaner dienen auf Kaufschiffen und in manchen Familien sind nur die an „Land“ gebliebenen Frauen und Schwestern noch nicht ertrunken. Obwohl die seefahrenden Norderneyer viel in der Welt herumkommen, ist ihnen daheim „am wohlsten zumute“, wie Heine bemerkt. Denn egal, wie paradiesisch die Südsee auch ist, in die es die Insulaner verschlägt: Immer haben sie Heimweh „nach ihrer Sandinsel, nach ihren kleinen Hütten, nach dem flackernden Herde, wo die Ihrigen, wohlverwahrt in wollenen Jacken, herumkauern, und einen Tee trinken, der sich von gekochtem Seewasser nur durch den Namen unterscheidet, und eine Sprache schwatzen, wovon kaum begreiflich scheint, wie es ihnen selber möglich ist, sie zu verstehen.“

Wie sich die Norderneyer untereinander verständigen, ahnt Heine sehr wohl. Das treibt ihn zu manch interessanter Abschweifung über die Insel und das moderne Leben. Dieses nämlich gerät im Gepäck der Kurgäste unter die Insulaner, an denen europäische Geschichte und Kultur bisher gnädig vorübergegangen waren.

Doch das lesen Sie am besten selber in dem Klassiker: „Reisebilder. Harzreise – Nordsee – Italien“, erhältlich in vielen Ausführungen und Ausstattungen, aber immer zeitlos gut.

Schreiben Sie einen Kommentar