Philosophie der Geschichten

Ein Vortrag stellt am Donnerstag, 18. Mai 2017 in der KVHS Norden den ostfriesischen Phänomenologen Wilhelm Schapp und seine Philosophie der Geschichten vor.

Wilhelm Schapp (1884–1965) war in Ostfriesland eher als Anwalt für Deich- und Sielrecht bekannt. Dabei schrieb Schapp seine Doktorarbeit bei Edmund Husserl, der als Begründer der Phänomenologie zu den wichtigsten Denkern des 20. Jahrhunderts zählt. Anstatt eine vielversprechende akademische Karriere einzuschlagen, kehrte Schapp nach Aurich zurück.

Der Umschlag von Wilhelm Schapps philosophischer Abhandlung „In Geschichten verstrickt“, die zuerst 1953 erschien.

Erst im Ruhestand wandte sich Schapp wieder voll und ganz der Philosophie zu, um sein ganz eigenes denkerisches Werk zu vollenden. Ihm zufolge sind der Mensch und die Welt das, was man sich von ihnen erzählt: Wirklichkeit entsteht nur durch Geschichten. Die Radikalität und Originalität von Schapps phänomenologischem Ansatz wird erst seit kurzem von der akademischen Philosophie gewürdigt.

Timo Schneider stellt am 18.05. ab 19:30 Uhr in der KVHS Norden Schapps Philosophie in ihren entscheidenden Grundzügen dar. Anschließend ihre aktuelle Bedeutung im „postfaktischen Zeitalter“ (Angela Merkel) diskutiert, in dem „gefühlte Wahrheiten“ und Stimmungen Vorrang vor Fakten zu haben scheinen. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

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