Auch am Jubiläum im Einsatz

Auch während ihrer 130. Jahresdienstversammlung am 13.01.2017 rückte die Feuerwehr Norden aus, um Sturmschäden zu beseitigen und Tiere zu retten.

Zu Beginn der 130. Jahresdienstversammlung, am 13.01.2017, konnte Stadtbrandmeister Thomas Kettler erneut ein großes Publikum begrüßen. Gäste aus Hilfsorganisationen, Vereinen und Politik haben sich eingefunden, um aus Berichtsjahr 2016 der Freiwilligen Feuerwehr Norden zu erfahren. Doch nicht alle Kameraden konnten an der Versammlung teilnehmen, da währenddessen gleich zweimal unsere Funkmeldeempfänger Alarm schlugen.

Stadtbrandmeister Thomas Kettler konnte erneut ein großes Publikum begrüßen. (Foto: M. Klaassen)

Auch im vergangenen Jahr wurden wieder etliche Stunden ehrenamtlich geleistet. Insgesamt 400 Personen sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Norden, 134 davon gehören der Einsatzabteilung an. Neben einigen Austritten aus persönlichen und beruflichen Gründen hat die Einsatzabteilung trotzdem ein Mitglied mehr als im vergangenen Jahr.

Im Jahr 2016 hatten die Einsatzkräfte 335 Einsätze zu bewältigen. Diese Einsätze gliederten sich in 144 Brandeinsätze mit 69 ausgelösten Brandmeldeanlagen, welche im Jahr 2016 jedoch bei 13 % der Einsätze Schlimmeres verhinderten sowie 191 Hilfeleistungen. Bei den Hilfeleistungen fiel auf, dass die Anzahl der Notfalltüröffnungen von 17 Alarmierungen in 2015 sich verdoppelt hat.

 

Rückblick auf ein abwechslungsreiches Jahr 2016

Die Jahresberichte der einzelnen Abteilungen gaben wieder einiges her, so standen folgende Punkte im letzten Jahr an. Am letzten Juliwochenende standen die groß angelegten 8. Norddeicher Feuerwehrtage an. Monatelang wurde geplant, um dieses Fest in Meeresnähe durchzuführen. Am Ende zahlte es sich aus, wir verbrachten zweieinhalb tolle Tage in kameradschaftlicher Atmosphäre.

Am Sonntag, dem 11.09. machte sich unser Stadtorchester auf dem Weg nach Bösel zu den EURO-Musiktagen, bei welchen sie gegen Gruppen aus ganz Europa antraten. Sie den ersten Platz in der Kategorie „Orchester“ und durften den Bösel Cup sowie eine beachtliche Siegessumme mit nachhause nehmen. Nur sechs Tage später wurde dann endlich das lang ersehnte Löschgruppenfahrzeug 20 (LF20) als Ersatz für das abgängige LF16 ausgeliefert und übergeben. Seither wird Ausbildung betrieben und die ersten Einsätze hat es auch schon hinter sich. Als historischer Einsatz lässt sich die Überfahrt mit Einsatzfahrzeugen nach Norderney betiteln. Erstmals fuhr die Norder Wehr auf die Nordseeinsel, um dort bei einem ausgedehnten Hallenbrand zu unterstützen. Zuletzt wurde der scheidende Stadtbrandmeister Dieter Stellmacher gebührend verabschiedet und seine bis dahin Stellvertreter Thomas Kettler sowie Thomas Weege rückten auf. Dies sind nur einige der vielen Impressionen aus einem abwechslungsreichen Jahr.

 

Ehrungen verdienter Mitglieder

Aus der Jugendfeuerwehr wurden Alina Schilling und Malte Warda für 238 und 223 geleistete Stunden mit dem Wanderpokal geehrt. Keinen Dienst im Jahr ausgelassen haben die Kameraden Timo Frodermann, Timo Hasbargen, Marina Klaassen, Monika Klaassen, Michael Lottmann, Oilver Prigge, Arno Schröder, Heiko Schwitters und Wilko Wilberts.

Außerdem wurden zahlreiche Ehrenabzeichen für langjährige Mitgliedschaft verliehen und Beförderungen bekannt gegeben.

Überführt in die Altersabteilung wurden der Erste Hauptfeuerwehrmann Reinhard Eggers, Hauptfeuerwehrmann Günther Theesfeld, Löschmeister Wilhelm Haak, Löschmeister Theodor Carls und der Erste Hauptbrandmeister Dieter Stellmacher.

Bernd Fuhrmann gibt auf eigenen Wunsch den Posten des Stabführers des Stadtorchesters an Sven Neumann ab.

 

Einsätze während der Jahresdienstversammlung

Doch die Feuerwehr Norden zeigte auch während ihrer 130. Jahresdienstversammlung volle Einsatzbereitschaft.

Zwei Kühe waren am Freitagabend im Norder Ortsteil Westermarsch I in einen Güllekeller unterhalb ihres Laufstalls gestürzt. Der Boden einer Liegefläche war plötzlich eingebrochen, wodurch die Tiere abstürzten. Der Landwirt rief gegen 18.30 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Norden zur Rettung seiner Tiere. Die meisten Einsatzkräfte befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Weg zur Jahresdienstversammlung der Norder Wehr.

Zwei Kühe waren in einen Güllekeller unterhalb ihres Laufstalls gestürzt und mussten von der Feuerwehr Norden gerettet werden. (Foto: Oliver Prigge, Thomas Weege)

Da in solch einem Keller durch Kohlendioxid, Ammoniak, Methan sowie Schwefelwasserstoff akute Vergiftungsgefahr besteht, konnten die Einsatzkräfte diesen nur mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten betreten. Die Atemschutzgeräteträger legten zunächst ihre Einsatzkleidung ab und zogen dafür Wathosen an, ehe sie in den Keller einstiegen. Dort stand die Gülle hüfthoch. Während sich eine der beiden Färsen recht schnell zu einem nach draußen führenden Schacht treiben ließ, verweigerte das zweite Tier zunächst seine Rettung und entwich ihren Helfern immer wieder. Bei dem Versuch sie aus dem verwinkelten Keller zu treiben, trat die Kuh mehrfach nach den Feuerwehrleuten. Nachdem die Feuerwehrleute von oben Bretter durch den Spaltenboden steckten, konnten ihr die Fluchtwege abgeschnitten werden. Aus dem Schacht zog der Landwirt dann beide Tiere mit einen Radlader hinaus.

Nach erster in Augenscheinnahme, blieben sie unverletzt. Nach rund zwei Stunden war die Rettung erfolgreich beendet. Es dauerte aber noch mehr als eine weitere Stunde, bis die Feuerwehr Material und Personal wieder gereinigt hatte.

Noch während der 130. Jahresdienstversammlung kam es zu einem zweiten Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Norden. In der Straße Theelacht drohte eine Gartenhütte wegzufliegen.

Bei Eintreffen an der Einsatzstelle war diese bereits zusammengefallen. Um zu verhindern, dass die Einzelteile umherfliegen, wurden diese durch die Einsatzkräfte gesichert. Nach einer halben Stunde konnte auch dieser Einsatz beendet werden.

Schreiben Sie einen Kommentar