Spatz bleibt häufigster Wintervogel

NABU Ostfriesland: Über 800 ostfriesische Vogelfreunde machten mit bei der „Stunde der Wintervögel“, der Spatz liegt wieder vorne.

Ostfriesland – Der häufigste Wintervogel in Deutschland, in Niedersachsen und in Ostfriesland bleibt der Spatz. Auch bei der sechsten bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ behauptete der Haussperling (Passer domesticus) seinen Spitzenplatz, wie der NABU Ostfriesland am heutigen Montag mitteilte.

Der Haussperling wurde bei der Stunde der Wintervögel 2015 am häufigsten gezählt. (Foto: „House sparrowII“. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons)
Der Haussperling wurde bei der Stunde der Wintervögel 2015 am häufigsten gezählt. (Foto: „House sparrowII“. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons)

Bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion, die vom 8. bis 10. Januar stattfand, haben 810 (NI: 10.800, BRD: 91.000) ostfriesische Vogelfreunde aus 540 (NI: 6.700, BRD: 61.000) Gärten ihre Beobachtungen gemeldet. In den jeweils einstündigen Beobachtungszeiträumen wurden insgesamt über 22.000 (NI. 275.000, BRD: 2,5 Millionen) Vögel gezählt. Im vergangenen Winter beteiligten sich 803 (NI: 8.700, BRD: 77.000) Menschen mit Meldungen aus 553 (NI: 5.900, BDR: 53.000) ostfriesischen Gärten an der Aktion.

Die regionalen Ergebnisse auf Landkreisebene können online abgerufen werden. Auf den ersten sechs Plätzen der häufigsten Wintervögel folgen nach dem Spitzenreiter Haussperling dann Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Buchfink und Feldsperling. Die Amsel konnte also die Kohlmeise vom zweiten Platz verdrängen. Der vorher sehr milde Winter hat wohl den Zuzug von Kohlmeisen aus dem Norden und Osten verringert. Ansonsten entspricht das Ergebnis dem Durchschnitt der Zählungen vergangener Jahre. „Je mehr Menschen uns ihre Vogelbeobachtungen vor der Haustür übermitteln, desto genauer wird unser Bild von der winterlichen Vogelwelt in Gärten und Parks“, sagte NABU-Regionalgeschäftsführer Jan Schürings.

Die für Ornithologen und Naturschützer wichtigsten Ergebnisse der Zählung sind jedoch Hinweise auf langfristige Zu- oder Abnahmen bestimmter Vogelarten. „Über Zunahmen freuen wir uns, bei Abnahmen müssen wir möglichst schnell die Ursachen bestimmen, um gegensteuern zu können“, so Schürings.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt in diesem Jahr der Stieglitz, Vogel des Jahres 2016. Sein Bestand nimmt deutschlandweit stark ab, er liebt aber winterliche Futterstellen. In der Tat wurden in diesem Jahr mit 182 mehr als doppelt so viele Stieglitze in Ostfriesland beobachtet wie im Vorjahr (80). Ob dieses erfreuliche Ergebnis lediglich dem diesjährigen „Promi-Status“ des Vogels zu verdanken ist, oder wirklich eine beginnende Bestandserholung anzeigt, werden die Ergebnisse zukünftiger Zählungen zeigen. Im Jahr des Stieglitz fordern NABU und LBV alle Bürger auf viele ‚bunte Meter‘ aus samenreichen Wildblumen zu schaffen.

Auch bei der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“, die jedes Jahr im Mai durchgeführt wird, landet der Haussperling seit vielen Jahren auf Platz eins. Die nächste große Vogelzählung findet am Pfingstwochenende statt (13. bis 15. Mai).

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