Die in Norden erscheinende „Zeitschrift trotz Philosophie“ wirft in diesem Herbst die Frage nach dem Ich im Nichts auf. Denn das (mal wieder sehr kryptische) Titelthema der aktuellen Lichtwolf-Ausgabe lautet „Ego Null“. Auf 104 Seiten geht es ums Ichsein und das Nichts, um Identität und Authentizität, Kollektiv und Wahn.
Auch die jüngste Lichtwolf-Ausgabe enthält keine Werbung. Stattdessen findet man darin Buchbesprechungen sowie Aphorismen. Und natürlich lange Texte über Egoismus und Nullität, Individualität und Kollektiv, Eigentlichkeit und Inszenierung.
Marc Hieronimus legt in seinem neuesten Essay der Menschheit nahe, sich mit der narzisstischen Kränkung ihrer Unwichtigkeit zu arrangieren. Bebildert ist der Text mit Illustrationen von des US-Künstlers Andy Singer und einem Makaken-Selfie, um das die Tierrechtsorganisation PETA gerade einen Rechtsstreit führt. Warum die Deutschen sich nach dem verlorenen Weltkrieg so gern mit den Indianern aus Karl-May-Romanen identifizierten, ist ebenso ein Essaythema wie eine auf den französischen Psychoanalytiker Jacques Lacan gestützte Interpretation des Dschinn aus der islamischen Dämonologie. Und auf der Kinderseite „Lichtwelpe“ wird erklärt, was Berkeleys „Sein heißt Gesehenwerden“ fürs Versteckspielen bedeutet.
Der Lichtwolf erscheint im catware.net Verlag aus Norden (Ostfriesland), der jede Ausgabe auch als DRM-freies E-Book für Amazon Kindle und im offenen epub-Format u.a. direkt im Onlineshop des Verlags unter www.catware.net anbietet.