Geflüchtete erreichen Notunterkunft Utlandshörn

In der Nacht vom Freitag auf Samstag kamen die ersten beiden Busse aus dem bayrischen Passau in Utlandshörn an. Die ehemalige Küstenfunkstelle Norddeich Radio musste zuvor binnen weniger Tage vom Roten Kreuz (DRK) zur Notunterkunft für Geflüchtete umgebaut werden. Unterstützung leisteten dabei neben diversen Handwerksbetrieben aus Norden auch das THW sowie die Flüchtlingshilfe Altkreis Norden. Für sie berichtet Burghard Eggert im Blog der Asylhelfer von der nächtlichen Ankunft der etwa 90 Geflüchteten in Utlandshörn.

Am gestrigen Montag sind zwei weitere Busse in der Notunterkunft angekommen. Das DRK wird mit seinen ehrenamtlichen Helfern in den nächsten Wochen die Versorgung der Geflüchteten gewährleisten. Ein Leeraner Sicherheitsdienst bewacht die abgelegene Unterkunft für ca. 180 Menschen aus den Kriegs- und Konfliktgebieten in Syrien und Afghanistan, unter denen sich auch viele Frauen mit Kindern befinden.

Die ehemalige Küstenfunkstelle Norddeich Radio in Utlandshörn ist jetzt eine Notunterkunft für etwa 180 Geflüchtete aus Kriegsgebieten. (Foto: gf / cc-by-sa)
Die ehemalige Küstenfunkstelle Norddeich Radio in Utlandshörn ist jetzt eine Notunterkunft für etwa 180 Geflüchtete aus Kriegsgebieten. (Foto: gf / cc-by-sa)

Im Vorfeld hatten Anwohner sich über die Vorgehensweise des Landkreises Aurich beklagt, der die Sorgen und Einwände der wenigen Nachbarn nicht ernst nähme. Die Unterbringung von so vielen Menschen auf engem Raum in einem dermaßen abseits gelegenen Objekt werde zu Problemen führen. Die Kritik der Anwohner ist ihrerseits auf Kritik gestoßen.

Das DRK und weitere Helfer beschreiben die Lage in der Notunterkunft indes als ruhig und geordnet. Die Gebäude der Küstenfunkstelle waren nach dem Ende von Norddeich Radio von der Telekom als Callcenter genutzt worden, das 2011 geschlossen wurde. Seit einem Versuch, die direkt am Deich gelegene Liegenschaft als touristisches Freizeitangebot zu nutzen, stand das Gebäude zwei Jahre leer. Es wird nun zunächst wie die ehemaligen Außenstelle des Johannes-Althusius-Gymnasiums in Pewsum als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt. Der Landkreis Aurich hat eine Übersicht mit Kontaktdaten zusammengestellt: Hier finden sich neben Ansprechpartnern auch Informationen für alle, die Sachspenden leisten, Wohnraum zur Verfügung stellen und sich ehrenamtlich engagieren wollen, zum Beispiel bei der Flüchtlingshilfe Altkreis Norden.

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