Leerstellensuche

Ende 2010 fanden sich drei der 2.000 Seelen Leezdorfs zusammen. Sie wollten nicht mehr hinnehmen, dass ihr Brookmerlander Flecken zu klein für ein eigenes Kulturangebot ist.

(Leezdorf) Räumlichkeiten in zentraler Lage waren zufällig frei und so wurde auf die Initiative von Christel und Manfred Wirringa sowie Tim von Lindenau der Leezder Kultur-Forum e.V. gegründet. Das liebevoll „Kufo“ abgekürzte Projekt einer dörflichen Bildungs- und Begegnungsstätte erhielt bald Unterstützung von Mitstreiterinnen wie Helga Grashoff. Die Frankfurterin suchte und fand hier Anschluss und eine Gelegenheit, sich vor Ort einzubringen.

(Foto: Schneider)

Helga Grashoff sowie Christel und Manfred Wirringa, vor Gemälden der aktuellen Kunstausstellung im Leezder Kulturforum. (Photo: ts)

 

In gut anderthalb Jahren ist ein ansehnliches Kulturprogramm entstanden. Mittwoch abends Hausmusik, ein Strick-Treff hat sich etabliert und an Sonntagen wird Kleinkunst angeboten. Daneben sind die Bibliothek und die wechselnden Kunstausstellungen im Kufo jeden Donnerstag Nachmittag geöffnet.

Die Leezder seien durchaus neugierig, was es mit diesem „Kufo“ auf sich hat, allerdings finden nur wenige den Weg hinein. Vielleicht schreckt der elitäre Anspruch ab, der fälschlicherweise mit der Bezeichnung „Kulturforum“ verbunden wird, mutmaßen die Betreiber. Allerdings legen sie viel Wert auf Nachhaltigkeit, denn das Bewusstsein für die Folgen und Voraussetzungen unserer Lebensweise sei Teil zum Beispiel der Esskultur.

Der Trägerverein hat heute 32 erwachsende Mitglieder. Christel Wirringa betont das „erwachsene“, weil das Kufo unter den Kindern eine viel größere Anhängerschaft hat. Die Zusammenarbeit mit der Leezder Grundschule sei sehr erfüllend, AGs und eine Hausaufgabenbetreuung werden angeboten. Für den Sommer ist ein Ferienprogramm geplant, „weil so was einfach fehlt.“ Solche Leerstellen zu füllen war die ursprüngliche Motivation und erweist sich, trotz des nicht zuletzt finanziellen Aufwands als lohnend. Denn schon häufiger bekamen die Kufo-Betreiber nach einer Veranstaltung von begeisterten Besuchern aus umliegenden Gemeinden zu hören: „Wenn das mal auch bei uns jemand machen würde!“

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