Ehrlich- / Trimborn-Ausstellungen in Norden und Norderney

(Norden) Der Geruch von Ölfarben weckt in Nora Ehrlich immer noch Erinnerungen an ihre Kindheit, die sie im Atelier ihrer Mutter verbrachte. Von ihrem Vater, einem Tierarzt, hat die 58jährige ihre Liebe zur Natur. Sie lieferte Ehrlich die Vorlagen für die Plastiken, die sie während ihres Bildhauerei-Studiums schuf. Natur sowie das Skulpturale blieben auch prägend, als Ehrlich in das Metier ihrer Mutter wechselte. Daher die plastische Anmutung ihrer Gemälde, die seit dem 25. März im Weiterbildungszentrum Norden ausgestellt sind: Farbschicht um Farbschicht kreiert Ehrlich gefühlvolle Landschaften mit lyrischen Titeln wie „Blütenspuren im September“. Besonderes Augenmerk legt sie auf die „Farben der Elemente“, die der Ausstellung ihren Namen gaben. Unverkennbar sind die Einflüsse von Impressionisten wie Claude Monet und Henri Matisse auf die Art, wie Ehrlich die Lichtstimmungen der Natur einfängt.

Die Malerin Nora Ehrlich reiste aus Hünxe zur Vernissage nach Norden. (Foto: ts)

 

Die Vernissage erhielt gleich doppelte Konkurrenz, wie Walter Wolff vom Norder Kunstverein juxte: Zum einen durch das sonnige Frühlingswetter, zum anderen durch die Eröffnung der Sonderausstellung „Hans Trimborn (1891-1979) Maler und Zeichner“. Das bade-museum Norderney zeigt noch bis zum 17. Juni Gemälde des Künstlers. Als Maler war Trimborn Autodidakt und schlug sich lange Jahre auf Norderney als Pianist und Landschaftsmaler durch. Sein Hang zu Schwermut verstärkte sich mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Gemälde wie das heute verschollene „Christus am Kreuz mit Gasmaske“ kündeten von der Verzweiflung des Pazifisten. Einige der gezeigten Arbeiten aus der Norderneyer Schaffenszeit werden dauerhaft in der „Galerie Hans Trimborn“ auf der Insel ausgestellt bleiben.

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